Meine ersten Erfahrungen machte ich während meiner Ausbildung zur staatlich anerkannten Ergotherapeutin im Rahmen eines Praktikums auf der Demenzstation in der Stiftung St. Jakob auf dem Richtsberg in Marburg. Seitdem schlägt mein Herz für die Arbeit mit älteren Menschen.
Nach insgesamt 16 Jahren Berufserfahrung im Pflegeheim, davon 2 Jahre im Alten- und Pflegeheim in Borken mit dem Schwerpunkt psychosoziale Betreuung und motorisch funktionelle Behandlungsverfahren, und 14 Jahre als Leitung der sozialen Betreuung im Pflegezentrum Haus Rauschenberg mit den Schwerpunkten Demenz und Rehabilitation, habe ich viel Erfahrung gesammelt und viele Projekte ins Leben gerufen. Im Juni 2020 entschloss ich mich in meinem Heimatort Neustadt (Hessen) für den Verein „WIR für UNS“ tätig zu sein. Hier konnte ich die Bürgerhilfe und die kommunale Leitstelle Älterwerden aufbauen. Meine Schwerpunkte sind die Koordination und Schulungen von ehrenamtlichen Helfern und Hilfenehmern, sowie die kommunale Vernetzung mit ambulanten Pflegediensten, Pflegeeinrichtungen, aber auch Beratung und Weiterleitung in Sachen Pflegegrad, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Hilfsmittelversorgung und vieles mehr.
Es war und ist mir immer wichtig, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Deshalb bekam ich auch die Möglichkeit in 2011 eine Studienreise nach Toronto, Vancouver und San Francisco wahr zu nehmen, speziell zu dem Thema Tagespflege.
Außerdem bin ich seit 2011 im Fachausschuss Geriatrie vom deutschen Verband der Ergotherapeuten e.V. ehrenamtlich aktiv tätig, speziell für den Bereich Tagespflege/Pflegeheim. Es macht mir Freude, meine Erfahrungen und Wissen weiterzugeben.
Im April 2020 ist das Fachbuch Ergotherapie in der Geriatrie auf dem Markt erschienen, bei dem ich eine von 5 Autorinnen bin.
Ich gebe viele Fachvorträge, wie z.B. dem Alzheimerkongress oder dem Ergotherapiekongress, die deutschlandweit stattfinden, aber auch als freiberufliche Dozentin Seminare zu den Themen Ergotherapie, Demenz, Geriatrie und soziale Betreuung im Pflegeheim. In den Fachzeitschriften „Altenpflege aktivieren“, „Ergopraxis“ oder „Ergotherapie und Rehabilitation“ kann man regelmäßig Fachartikel von mir lesen. Auch habe ich mit meinen damaligen Kolleginnen im Pflegezentrum Haus Rauschenberg, in Zusammenarbeit mit dem Vincentz Network Verlag, 2 Filmreihen über „Elemente der Basalen Stimmulation/Wahrnehmungsförderung“ und „Förderung von Mobilität in der sozialen Betreuung“ gedreht. Außerdem erhielt ich die Möglichkeit, ein Kapitel über die Ergotherapie im Pflegeheim in dem Fachbuch „Zahncreme auf Spaghetti“ zu veröffentlichen.
Meine Motivation gilt nicht nur der Freude aus meinem Beruf heraus, sondern auch ich möchte mit meiner Familie als echte Neustädterin in Neustadt alt werden und unsere Kinder sollen hier groß werden. Da gilt es schon in jungen Jahren den Grundstein zu legen. Meine Eltern und Schwiegermutter werden immer älter und wollen aber trotzdem im Alter noch aktiv sein. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, etwas für das „Älterwerden“ in Neustadt zu tun.
Bereits im Jahr 2006 habe ich meine Diplomarbeit über die Errichtung einer Tagespflege für Senioren in Neustadt geschrieben. Meine Studie ergab damals schon, dass der Bedarf in Neustadt und Umgebung groß ist. 2017 wurde erneut eine Bedarfsanalyse von Quartiersmanagerin Svetlana Nerenberg im Rahmen des Altenhilfekonzeptes durchgeführt, die den Bedarf nach 11 Jahren erneut bestätigte.
Im Oktober 2018 hatten dann mein Geschäftspartner Martin Krapp, seine Frau, mein Mann und ich die Idee, eine Seniorentagespflegestätte in Neustadt (Hessen) zu errichten. Uns verbindet eine langjährige Freundschaft. Dies war die Geburtsstunde der TagWerk Neustadt GmbH.
Beruflich hatte ich ehrlicherweise bisher wenig mit der praktischen Arbeit in einer Tagespflege zu tun. Aber als der Gedanke und der Wunsch, mich noch einmal im Leben beruflich zu verändern, immer größer wurden, entstand die Idee, ein eigenes Projekt zu starten. Dieses soll vor allem im sozialen Bereich und nah am Menschen sein. So kam ich ziemlich schnell auf die Lösung: eine Seniorentagespflegestätte. Aus dem persönlichen Umfeld heraus weiß ich, dass es entsprechenden Bedarf in Neustadt und Umgebung gibt, der derzeit nicht abgedeckt wird.
Fast 27 Jahre arbeitete ich als Steuerfachwirt im steuerberatenden Beruf und habe daher viel Erfahrung in Buchführung, Bilanzierung, Lohnbuchhaltung, Analyse und in der fachlichen Begleitung von Unternehmen gesammelt. Vorausgegangen ist die Ausbildung zum Steuerfachangestellten, die Fachhochschulreife und der sich anschließende Grundwehrdienst.
Besonders reizt es mich, meine Fachkenntnisse in der Verantwortung des Geschäftsführers für alle betrieblichen Vorgänge einzubringen.
In der heutigen, immer schnelllebigeren Welt müssen Angebote geschaffen werden, um den Menschen in der immer älter werdenden Gesellschaft einen Anlaufpunkt für Ihre Anliegen und Bedürfnisse zu bieten. Daher ist aus dem Wunsch eines neuen Projektes die Idee der Seniorentagespflegestätte TagWerk Neustadt GmbH entstanden.
Mit meiner Frau zusammen suchten wir gemeinsam nach einem guten Weg, die Idee in die Tat umzusetzen. Für den praktischen Teil, die tägliche Arbeit mit den Senioren, braucht das Projekt eine qualifizierte, erfahrene Expertin, die unsere Idee mitträgt. Nicht nur aufgrund unserer Freundschaft zu Eva und Michael Hartmann war uns sofort klar, in Eva die richtige Person zu finden. Somit sind nun die Aufgaben im TagWerk verteilt. Durch die Abdeckung der beiden Fachbereiche und in der Ergänzung der Teamarbeit bin ich der Überzeugung, dass die Gesellschaft sehr gut aufgestellt ist. Zusätzlich wollen wir u.a. durch die Sanierung einer alten Hofanlage in der Ringstraße deutlich machen, dass wir uns als „waschechte Neustädter“ mit unserer Heimatstadt und ihren Zielen nach einer „Wohnstadt Neustadt“ identifizieren.